The conference focuses on Ukraine from the 19th century onwards. This focus implies the historic and comparative research of the Habsburg and Romanov empires as well as the USSR, which used to cover the territory of contemporary Ukraine. Thus, the conference’s main objective is twofold: First, to uncover the historical continuities and breaches in the formation and the establishment of the economic elites in Ukraine and its neighbourhood. Second, the conference aims at discussing present interaction patterns of economic elites in the region.

Various (transformation)-crises and discontinuities in the history of Ukraine turn the patterns of elite circulation as well as the economic competition among them into an

interesting research subject. For instance, the process of the 19th century modernisation of both Russia and Austria-Hungary made the new economic elites to the key figures in

the demographic, ethnic and social changes on the territory of what is now Ukraine. Moreover, looking further at the 20th century, one comes across the processes of rapid rise and demise of the “Soviet elites” and the formation of the “new elites” in the late Soviet era, which altogether provides efficient models for interpreting the course of Soviet history. 

Finally, the key role of economic elites in the contemporary Ukraine manifests in the case of so-called “oligarchs” who strongly influence economic and political processes in the country. The strategies (of political behaviour) applied by the oligarchs alongside with their positioning within the system of political competition, usually lead to their evaluation as a burden for Ukraine’s democratisation, even though it was the oligarchs, who successfully averted authoritarian tendencies in Ukraine. Not less controversial remains the role of Ukrainian oligarchs in the ongoing conflict with Russia.

The transnational linkages are also important for the entire historic period, which is being outlined here. Therefore, we welcome comparative cross-national studies which deal with the conference questions.

We encourage both empirical and theoretical presentations to the following topics:

-  „Economic elites“: Semantic shifts of the term and the alternative concepts

- Backwardness and Modernisation of the “periphery”. Local and imperial perspectives

- Economic interests, political participation, national identity of the elites

- Economic structures and networks within and beyond the state borders

- Integration strategies of the large-scale manufacturers// enterprises into the global markets

- Adaptation strategies of the economic elites during revolutions, political upheavals, military conflicts

- Public image, self-portrayal and legitimation strategies of oligarchs

- Entrepreneurs as patrons of art and culture

- Biography research about business dynasties

- further presentations relevant to the overall topic of the conference

We encourage you to submit an abstract of max. 350 words as well as your short CV until March 01, 2017. Please send the files to one of the following organizers:

Oksana Huss oksana.huss@stud.uni-due.de

Olena Petrenko olena.petrenko@rub.de

Conference languages are German and English.

The conference is organized by the interdisciplinary network „Ukraine: Post-Soviet Society in Transition“ and is sponsored by the Institute for Advanced Study in the Humanities (KWI). The travelling and accommodation costs can be partially refunded

for a limited number of participants. Please, let us know, if your home institution can cover your expenses.

About the Network:

The interdisciplinary research network “Ukraine: Post-Soviet society in transition” is founded on basis of the University Alliance Ruhr and offers young scientists a platform for sharing and discussing their research findings and prospects. The focus of research is on Ukraine - a country, which serves as an example for the transition processes in the post-soviet space.

About the Institute for Advanced Study in the Humanities (KWI)

The Institute for Advanced Study in the Humanities (KWI) in Essen belongs to the three universities of Bochum, Dortmund and Duisburg-Essen, which form the University Alliance Ruhr (UAR). The KWI promotes excellent interdisciplinary research in the humanities, social and cultural sciences and maintains close cooperations with regional, national and international partners. It conducts basic research on the principles of modern culture with regard to relevant questions of contemporary societies. At present the Institute focuses on the thematic fields of cultures of the European in historical perspective, cultural diversity of global citizenship, cultural aspects of climate change, communicative practices used by members of different cultures of communication and civic participation. The KWI engages in civic education and outreach programmes by organizing public events and cooperations with cultural institutions as well as the media.

 

Wegbereiter oder Gegner der Transformation? Wirtschaftseliten in der Ukraine in historischer und vergleichender Perspektive

07. - 08. Juli 2017
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)
Goethestr.
31, 45128 Essen

Die Erforschung von Eliten hat in den letzten Jahren wieder an Bedeutung gewonnen. Sowohl in einer akteurszentrierten als auch in einer strukturorientierten Perspektive kommt sie zum Tragen, um politische Herrschaft zu erforschen, aber auch um Gesellschaftsanalyse zu betreiben und somit zugleich Modernisierungsprozesse und Transformationsmodalitäten zu ergründen.

Unter dem Titel „Wegbereiter oder Gegner der Transformation?“ wird sich die Konferenz Wirtschaftseliten als einer besonders relevanten ukrainischen Teilelite widmen. Unter Wirtschaftseliten verstehen wir hier Einzelpersonen sowie Gruppen und Netzwerke von Akteuren, die über ein besonders hohes ökonomisches Kapital verfügen und dieses für die Ausübung von Macht und Einfluss auf Politik und Sozialstrukturen einer Gesellschaft einsetzen.

Im Fokus der Konferenz steht die Ukraine vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. In historischer und vergleichender Perspektive soll dementsprechend auf die Herrschaftsgebiete und Großreiche, die sich über das heutige Gebiet der Ukraine erstreckten (wie die Habsburgermonarchie, das Russische Zarenreich, die Sowjetunion), Bezug genommen werden. Hiermit thematisiert die Konferenz zum einen historische Kontinuitäten und Brüche in der Entwicklung und Etablierung von Wirtschaftseliten in der Ukraine und anderen benachbarten Ländern. Zum anderen sollen gegenwärtige Interaktionsmuster von Wirtschaftseliten in der Region diskutiert werden.

Die zahlreichen (Transformations-)Krisen und Umbruchphasen in der Geschichte der Ukraine machen die Erforschung der Elitenzirkulation sowie der Konkurrenz der Wirtschaftseliten über einen längeren Zeitraum zu einem spannenden Forschungsthema in historisch vergleichender Perspektive. Beispielsweise waren die neuen Wirtschaftseliten im Laufe der Modernisierungsprozesse des 19. Jahrhunderts im Russischen Reich und der Habsburgermonarchie, zu denen die heutige Ukraine gehörte, wichtige Förderer der demographischen, ethnischen und sozialen Veränderungen. Mit Blick auf das 20. Jahrhundert beinhalten die Prozesse, die den Aufstieg und Untergang der „sowjetischen Eliten“ und ihrer Netzwerke sowie die Bildung von „neuen Eliten“ begleitet haben, großes Erklärungspotential für den Verlauf der sowjetischen Geschichte.

Schließlich spielen in der gegenwärtigen Ukraine Wirtschaftseliten als so genannte Oligarchen eine Schlüsselrolle, indem sie zur eigenen Gewinnmaximierung starken Einfluss auf wirtschaftliche und politische Prozesse im Lande nehmen. Die Verhaltensstrategien der Oligarchen und ihre Stellung im politischen Wettbewerb werden in der Forschung als Bremse für die Demokratisierung betrachtet, wenngleich ihre Präsenz im politischen System des Landes in der Vergangenheit auch einer autokratischen Entwicklung entgegenwirkt hat. Umstritten ist unter anderem, welche Rolle Oligarchen in dem seit 2014 anhaltenden Konflikt mit Russland spielen.

Übergeordnet spielen zudem transnationale Verflechtungen im gesamten hier betrachteten Zeitraum eine wichtige Rolle. Dementsprechend sind auch länderübergreifende Vergleichsstudien auf der Konferenz erwünscht.

TEILNAHME

Willkommen sind sowohl theoretische als auch empirische Beiträge zu folgenden Themen:

-  „Wirtschaftseliten“: Begriffswandel und Gebrauch von Alternativkonzepten

-  „Rückständigkeit und Modernisierung in der „Peripherie“. Lokale und imperiale Ansichten

-  ökonomische Interessen, politische Partizipation, nationale Identität von Eliten

-  Wirtschaftsstrukturen und Netzwerke inner- und außerhalb der Staatsgrenzen

-  Integrationsstrategien der Großunternehmer in globalen Märkten

-  Adaptationsstrategien der Wirtschaftseliten zu Revolutionen, politischen Umbrüchen, Militärkonflikte

-  Öffentlichkeitsbild, Selbstdarstellung und Legitimationsstrategien von Großunternehmern

-  Unternehmer als Kulturförderer

-  biographische Studien zu Unternehmerfamilien

- weitere zur konferenzrelevante Beiträge sind willkommen

Vortragsvorschläge im Umfang von max. 350 Wörtern sowie ein kurzer CV werden spätestens bis zum 01.03.2017 erbeten an:

oksana.huss@studuni.due.de

olenapetrenko@rub.de

 

Vortragssprachen sind Deutsch und Englisch.

VERANSTALTER
Die Tagung wird durch das interdisziplinäre Netzwerk “Ukraine: Postsowjetische Gesellschaft im Wandel” organisiert, das durch das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) gefördert wird. Kosten für Anreise und Unterkunft können einer beschränkten Anzahl an Referenten erstattet werden. Bitte teilen Sie uns mit, ob Ihre Institution für Sie die Reisekosten übernehmen kann.

WEITERE INFORMATIONEN

Über das Netzwerk “Ukraine: Postsowjetische Gesellschaft im Wandel“
Das interdisziplinäre, wissenschaftliche Netzwerk ‘Ukraine: postsowjetische Gesellschaft im Wandel’ wurde auf Basis der Universitätsallianz Ruhr (UAR) entwickelt und zielt darauf ab, eine Austauschplattform für NachwuchswissenschaftlerInnen aus weiteren Hochschulen zu bieten. Der inhaltliche Schwerpunkt soll dabei auf Transformationsprozessen im postsowjetischen Raum am Beispiel der Ukraine liegen.


Über das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI):


Das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) ist das Forschungskolleg der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr), zu der sich die Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen zusammengeschlossen haben. Seine Aufgabe ist die Förderung hervorragender interdisziplinärer Forschung in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern. Das KWI erforscht die Grundlagen der modernen Kultur praxisnah und mit Blick auf aktuelle relevante gesellschaftliche Fragen. Derzeit stehen die Themenfelder Kulturen des Europäischen, kulturelle Vielfalt der Weltgesellschaft, Bürgerbeteiligung und kulturelle Aspekte des Klimawandels im Mittelpunkt. Mit seinen Veranstaltungen sucht das KWI den Dialog mit einer breiteren Öffentlichkeit, es unterhält enge Partnerschaften mit Kultureinrichtungen und Medien.
www.kulturwissenschaften.de